Mein Ziel ist es schon seit etwas längerer Zeit nach dem Abitur nächstes Jahr eine große Fahrradtour zu machen. Mit groß meine ich ab zwei Wochen und alles darüber, weshalb eine Übungstour nicht schlecht sein sollte. Diese habe ich auch zum Anlass genommen in ein "richtiges" Fahrrad zu investieren, welches allerdings aufgrund der aktuellen Situation noch einige Zeit zur Auslieferung braucht.
Dann ging es also Ende der Sommerferien in nach Mecklenburg Vorpommern auf den Elbe-Müritz-Radweg, der als Rundweg von der Elbe um die Müritz und zurück geht. Die Strecke ist mit 413km für gut eine Woche bemessen, was ziemlich gut hinkahm. Ein weiterer Pluspunkt ist der Fakt, dass das Wildzelten in Mecklenburg Vorpommern für eine Nacht erlaubt ist.
Die Strecke ist fast immer flach mit ein paar Hügeln und weitestgehend durch Felder und Mais/-Getreidefelder. Ein Großteil der Wege waren Wald oder Fahrradwege, wobei wir auch öfters über Landstraßen gefahren sind, welche allerdings fast keinen Verkehr hatten. Ganz selten gab es aber auch "Sandpisten", welche leider meist mit steilen Hängen verbunden waren, wo dann das Schieben notwendig war.
Ein paar Highlights auf der Strecke waren die riesige Dampflokomotive in Meyenburg. Ebenfalls ist der Hafen in Waren ein Must-Have. Rührstädt hat scheint so in etwa die Hauptstadt der Störche zu sein, und hat sogar einen eigenen Verein dazu. Auch ein sehr interessantes Dorf. Und als letzten POI würde ich noch Lindenberg notieren, welche eine eigene Schmalspurbahn nach Mesendorf hat und eine kleine Bimmelbahn für Kinder hat. Wir sind dort irgendwie in ein Sonntags-Dorffest reingestolpert oder so.
Was uns besonders überrascht hat war der doch sehr hoch scheinende Wohlstand, den wir von der ländlichen Ost-Grenzregion nicht erwartet hätten. Es gab quasi nur Neubauten und frisch renovierte Häuser und kaum Ruinen und vor allem überdurchschnittlich viele dicken Autos sowie SUVs. Ebenfalls ist die Fahrradfreundlichkeit von Autofahrern deutlich höher als in NRW, was sehr angenehm war.
Da meinem Vater kurz vor Waren auch noch die Gangschaltung kaputt gegangen ist, hatten wir am Abend noch einmal Fahrradwerkstatt-time. Die Ersatzteile konnten wir dank OpenStreetmap und Telefon direkt abholen.
Wir haben die gesammte Reise auf die Karten von OpenStreetMap vertrauen können und dank OsmAnd auch auf dem Telefon haben. Wirklich ein phänomenales Katenprojekt und eine gute Android-App dazu. Auf der Reise habe ich dann auch meine ersten Beiträge zu der Karte getätigt.
Vor dem Start der Reise
Die Dampflokomotive in Meyenburg
Durch ein Desktop-Wallpaper Fahrrad fahren
Diese Straßen machen allerdings keinen Spaß
In Mecklenburg Vorpommern gibt es wunderschöne Zeltplätze